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Es Reiten Die Toten So Schnell

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Vierzehntes Kapitel

Unweit der Friedhofsmauern versammelt Kezman, des Teufels General, unzĂ€hlige reitfreudige Ringelspielpferdchen, um sie spĂ€ter ĂŒber die verschneiten Felder Russlands zu hetzen. Die Bucklige weilt zum Freudenfest auf dem Erdberg vor dem rauchenden Totenpfuhl und lĂ€utet mit einem gellenden Glockenschlag all die rĂŒhrigen Toten aus ihren GrĂ€bern, um sie an Kezmans schnurriges Ritual zu erinnern. Der Kezman erhebt seine Stimme, ein Heer an fahrigen Reitern tummelt sich um den Ringelspielgau und zischt sodann auf tobenden GĂ€ulen durch die SĂŒmpfe, durch die WĂ€lder und ĂŒber all die verschneiten Teppiche hinweg, die der Winter in den letzten Tagen zurĂŒckließ. "Holt dem Tod das Leben heim!", dröhnt Kezmans Stimme von der obersten Stiege des erhabenen Erdbergs. Beharrlich verfolgt er das Treiben der elenden Reiter, die all das einsammeln, was das Leben nicht mehr gebrauchen kann: LebensmĂŒde Gerippe, die mit breiten Wundmalen und schwarzen Flecken in ihren Betten liegen; zweitklassige Soldaten, die einen fragwĂŒrdigen Dienst geleistet hatten, aber im eisigen Frost der Wintersnacht zu Tode kamen; erfrierende Gaukler und SpielmĂ€nner, verĂ€chtete Frauen in wolligen Kleidern, hagere Kinder mit verhĂ€rmten Gesichtern und schimmligem Holzspielzeug, ja krĂ€nkliche GĂ€ule, modernde BrotsĂ€cke und gezeichnete Marionetten, die von großen Lederstiefeln in die harte Erde getreten wurden. Die Pferdchen hetzen und stampfen, schnauben und grollen, die Gischt fest im Maul querfeldein im Tölt durch die tief verschneiten Dörfer. Wie ein Treibgeschoss fĂ€hrt das lĂ€rmende Geschmetter der hastenden Hufen hinauf zum Totenacker, wo Kezman seine Leichen zĂ€hlt und forsche Kommandos in all die Weiler und Flecken der schneebedeckten Umgebung brĂŒllt. Es reiten die Toten so schnell. Seht doch her, sie irr'n umher!

KEZMAN

Ihr Toten, hockt auf! Hockt auf!
Hockt auf! Hockt auf!
Ihr Toten, hockt auf!
Kein Gaul hier verschnauft!

Solo Violine.

DIE BUCKLIGE

Es reiten die Toten, die elenden "Schoten",
auf ruppigen GĂ€ulen ins teuflische Meer.

KEZMAN (DIE BUCKLIGE)

Peitscht die Pferdchen in die SĂŒmpfe hinein!
Tobt von Teufels Acker und holt dem Tod das Leben heim!
Und holt dem Tod das Leben heim! Das Leben heim!

Solo Violine.

DIE BUCKLIGE (CHOR)

Es reiten die Toten, die nÀrrischen Boten!

DIE BUCKLIGE

Seht doch her - sie irr'n umher!

Solo Violine.

DIE BUCKLIGE (CHOR)

Sie schnauben und grollen, ein teuflisches Wollen!

DIE BUCKLIGE

Seht bloß her - gleich seid ihr nicht mehr!

KEZMAN

Peitscht die Pferdchen in die WĂ€lder hinein!
Tobt durch Holz und Dickicht und holt dem Tod das Leben heim!
Und holt dem Tod das Leben heim! Das Leben heim!

Solo Violine.

DIE BUCKLIGE (CHOR)

Es reiten die Toten, die nÀrrischen Boten!
Es reiten die GĂ€ule so geifernd und schnell!

KEZMAN

so geifernd und schnell...so geifernd und schnell...

(Kezman hÀlt kurz inne.)

Hockt auf!

Solo Violine.

BERTRAM/DIE BUCKLIGE

Der Tod hockt am Pferdchen, die Gischt schÀumt im Maul,
Er stampft immer vorwÀrts, der klÀgliche Gaul.

DIE BUCKLIGE (CHOR)

Es reiten die Toten, die nÀrrischen Boten!

DIE BUCKLIGE

Seht doch her - sie irr'n umher!

Solo Violine.

DIE BUCKLIGE (CHOR)

Sie schnauben und grollen, ein teuflisches Wollen!

DIE BUCKLIGE

Seht bloß her - gleich seid ihr nicht mehr!

KEZMAN

Peitscht die Pferdchen in die SĂŒmpfe hinein!
Tobt von Kezmans Acker und bringt dem Herr'n das Leben heim!
Und holt dem Herrn das Leben heim! Das Leben heim!

Solo Violine.

KEZMAN

Lauft, lauft ihr GĂ€ule lauft!
Hetzt und stampft und schnauft!
Lauft, lauft ihr GĂ€ule lauft!
bis ihr an eurer Gischt ersauft!

Solo Violine.

Lauft ihr GĂ€ule, ja lauft!
Ja, ja hetzt und stampft und schnauft
bis ihr an eurer Gischt ersauft!

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