Klaus Hoffmann
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Die Alten Weiberlein

Klaus Hoffmann


Ich liebe die alten Weiberlein,
am Markttag, da stehn sie zum Warten bereit.
Diese uralten MĂ€ntel mit verbogenen Schultern,
die frieren in jeder Jahreszeit.
Sie husten und wanken,
torkeln und fliehn,
halten sich wie kleine Inseln,
die im Dunkeln weiterziehn,
und die Augen dieser Adler
blicken dich ganz ruhig an,
und sie lÀcheln leicht verbittert,
starren deine Jugend an.

Sie sind fast wie ein Sommernachtstraum,
der verging, wie er kam,
verflog, wie man sah,
nur ein Blatt, das vermodert am Baum.

Und ich seh' sie in ihrer Vergangenheit
mit Lametta im Haar und Pumps an den FĂŒĂŸen,
seh' die blĂŒhenden Körper zu allem bereit,
im siebzehnten Jahr und in Schönheit zerfließen.
Und sie gurren und schmachten,
turteln sind kokett,
treiben mit berauschten Herzen
die Knaben in ihr Bett,
und die Augen dieser Rehe
blicken dich verlockend an,
sie lÀcheln kaum errötend,
preisen ihre Jugend an.

Sie sind fast wie ein Sommernachtstraum,
der verging, wie er kam,
verflog, wie man sah,
nur ein Blatt, das vermodert am Baum.

Und sie halten ihn fest, diesen Sommernachtstraum,
sie zweifeln nicht mehr,
sehn die Wolken ziehn,
erwarten den letzten Termin.

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