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Euthanasie 2

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Von Metastasen zerfressen liegst du da.
Das Atmen fällt schwer, der Blick ist starr.
Ein verschwommenes Kreuz hängt an der Wand.
Wo bist du Gott? Reich' ihr doch deine Hand!
Das Kissen klumpig von Tränen in der Nacht,
die du von Schmerzen gepeinigt hast durchwacht.
Willst gern entfahren diesem quälend, stinkend Leib.
Hast satt das Siechtum, bist zum Sterben längst bereit.
Du hasst dein Atmen, dein Herz das weiter schlägt.
Du hasst den Krampf, der dich in Stücke sägt.
Du hasst die Wesen, die um deine Hülle kämpfen.
Wünschst sie hier liegend, mit deinen Todeskrämpfen.
Dein Mund verformt sich, will einen Schrei entlassen.
Die Hand sie krallt, ins Leere muss sie fassen.

Die Morphine wirken lange schon nicht mehr.
Wer hilft dir sterben, ist dein Todesengel, wer ?
Eine Kanüle dringt in deine Vene ein.
Drei Spritzen voll Luft beenden die Pein.
Das Herz setzt aus, ein letzter Seufzer entweicht.
Der Mund formt sich noch einmal, es einem Lächeln gleicht.

Der Todesengel nun des Mordes angeklagt.
Doch ist es Mord ?
Die Toten keiner fragt ...

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